Ablauf stationärer Aufenthalt bei Prostatektomie
Effiziente Zusammenarbeit aller Behandlungspartner
Die radikale Prostatektomie (das komplette Entfernen der Prostata) wird bei lokal begrenztem Prostatakrebs ohne nachweisbare Metastasen durchgeführt. Dieser Eingriff (ca. 70-80 pro Jahr) gehört in unserer Klinik zu den am häufigsten durchgeführten großen Operationen, sodass Sie von einem standardisierten Ablauf profitieren.
Ebenso hat Ihr Urologe im Vorfeld schon einige Untersuchungen gemacht. Wir möchten Sie bitten, folgende Befunde mitzubringen:
- PSA-Wert (Ausgangswert vor Biopsie)
- Histologischer Befund (mind. 10-fach Biopsie mit genauer Lokalisations- und Prozentangabe)
- Röntgenbilder (Brustkorb, Kontrastmittelaufnahmen des Harntrakts)
- Bei Risikofaktoren (Nikotinabusus): Schriftlicher Befund einer Harnblasenspiegelung
- Befund der Harnstrahlmessung (»Uroflow«)
- Bei relevanten Herz- oder Lungenerkrankungen: Alle Vorbefunde
- Befund Knochenszintigrafie (bei PSA >10)
- Befund Computertomografie oder Kernspintomografie (bei fortgeschrittenem Stadium)
Kontakt
Im Detail
Operationstag (Tag 0)
Heute werden Sie operiert, bitte bleiben Sie daher nüchtern. Nach der Operation ruft der Operateur, wenn Sie dies möchten, Ihre Angehörigen an und berichtet über den Operationsverlauf. Nach kurzem Aufenthalt im Aufwachraum werden Sie auf die Station zurück verlegt. Am Abend gibt es für Sie leichte Kost, wie zum Beispiel einen Tee und einen Joghurt. Auch können Sie, mit Hilfe, wieder aufstehen und ein paar Schritte machen.
Nur in Ausnahmefällen werden Sie nach der Operation auf die Intensivstation gebracht, auf der Sie bis zum Folgetag bleiben. Gern können Sie auch auf dieser Station bereits Besuch Ihrer Angehörigen empfangen.
Tag 1
Falls Sie doch auf der Intensivstation überwacht werden mussten, werden Sie an diesem Tag auf die Normalstation zurückverlegt und dort vom Pflegepersonal und Ihren Stationsärzten wieder in Empfang genommen.
Heute dürfen Sie mehr und allein aufstehen und bekommen leichte Kost zu essen. Während der Visite informieren Sie dann genau über den Operationserfolg und die weiteren Behandlungsschritte.
Tag 2
Heute erfolgt der erste Verbandwechsel und je nach Ihrer Verfassung werden die Wunddrainagen gezogen. Sie bekommen ein mildes Abführmittel. Sie fühlen sich besser, können mehr aufstehen und sich bewegen.
Tag 3
Sie können das erste Mal wieder duschen gehen. Zudem bekommen Sie in der Regel ab diesem Tag wieder normale Kost und benötigen keine oder nur noch wenig Schmerzmittel.
Tag 4 und 5
Der Heilungsverlauf schreitet voran und Sie fühlen sich von Tag zu Tag besser und kräftiger. Wichtig ist es, dass Sie an der Schließmuskelgymnastik in der Abteilung für Physiotherapie teilnehmen, um spätere Probleme beim Wasserlassen zu vermeiden. Das Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung kommt und der Stationsarzt/Oberarzt bespricht mit Ihnen den Befund und die Prognose.
Tag 6 und 7
Heute erfolgt in der Regel das »Zystogramm«. Mit dieser Röntgenuntersuchung wird überprüft, ob die neue Verbindung zwischen Harnblase und Harnröhre bereits verheilt ist (90% nach 7 Tagen). Erst dann kann der Katheter gezogen werden, dieses ist nicht schmerzhaft für Sie. Ist die Verbindung noch nicht verheilt, verbleibt der Katheter noch einige Tage. Nach Entfernen des Katheters lassen Sie wieder »Wasser« über die Harnröhre. Häufig können Sie den Urin schon gut halten und verlieren nur wenig Harn bei Bewegungen.
Es besteht die Möglichkeit einer stationären Anschlussheilbehandlung in einer entsprechenden Rehabilitations-Klinik, der Sozialdienst des Franziskus Hospitals organisiert diesen Aufenthalt für Sie. Wann Sie entlassen werden, teilen Ihnen die Stationsärzte bei der Visite am Nachmittag mit. Einen Abend vor Ihrem Entlassungstermin führt der Stationsarzt/Operateur mit Ihnen noch ein Abschlussgespräch durch, damit Sie gut informiert nach Hause gehen.
Entlassungstag
Nach der Visite und dem Frühstück dürfen Sie das Krankenhaus verlassen. Bitte organisieren Sie selbst eine Abholmöglichkeit. Für Ihren einweisenden Arzt bekommen Sie einen Arztbrief, in dem alles Wichtige über Ihren stationären Verlauf vermerkt ist. Zudem erhalten Sie eine Informationsmappe mit Kopien aller Befunde für den eigenen Gebrauch und spätere Arztbesuche.