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Brustzentrum

Diagnose Brustkrebs

Individuelle Behandlung bei Brustkrebs, ambulant oder stationär

Im Kooperativen Brustzentrum Bielefeld-Herford können wir Ihnen dank der engen interdisziplinären Zusammenarbeit der Experten aller Fachrichtungen – Gynäkologie, Radiologie, Pathologie, plastische Chirurgie, Strahlentherapie und Onkologie – eine rasche, wohnortnahe, optimale Therapie nach international anerkannten Leitlinien und Standards bieten. 

Der Behandlungsablauf kann jedoch bei jeder Patientin unterschiedlich sein. Die gesamte Therapie von der Operation bis zur Anschlusstherapie wird von medizinischen Experten gemeinsam festgelegt und ein individueller Behandlungsvorschlag erstellt. Ein verantwortlicher Arzt ist während der Therapiezeit Ihr zentraler Ansprechpartner und koordiniert die Behandlung, die ambulant oder stationär durchgeführt wird. Das Brustzentrum ist darauf spezialisiert, die Behandlung bestmöglich zu organisieren.

Kontakt

Informationen

Diagnose und Früherkennung

Brustkrebs frühzeitig erkennen und lokalisieren 

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Nicht jede Veränderung der Brust bedeutet aber automatisch Brustkrebs, denn etwa drei Viertel aller Brusttumoren sind gutartig. Zudem sind die Heilungschancen gut, wenn ein bösartiger Tumor frühzeitig erkannt wird. Daher ist es wichtig, dass Sie regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen und Veränderungen in der Brust ernst nehmen. 

Wie Ihre eigene Prognose nach der Diagnose Brustkrebs ist, muss anhand vieler einzelner Befunde, die in den ersten Wochen gesammelt werden, beurteilt werden. Dank moderner Verfahren können wir Brustkrebs im frühen Stadium erkennen und anhand der gesicherten Diagnose einschätzen, welche Therapie die geeignete für Sie ist. Am Schluss der unterschiedlichen Diagnoseverfahren steht immer eine ausführliche Befundbesprechung mit Ihnen. Hier besprechen wir gemeinsam die Untersuchungsergebnisse und legen den weiteren Therapieverlauf fest. Dabei ist uns wichtig, dass Sie sich rundum gut informiert und aufgeklärt fühlen. Also scheuen Sie sich nicht, Ihre Fragen zu stellen.

Wie entsteht Brustkrebs? 

Brustkrebs entsteht in den meisten Fällen aus entarteten Zellen der Milchdrüsen oder der Milchgänge. In diesen Zellen läuft ein genetisches Programm falsch ab, sodass die Zellen sich ungehemmt teilen und ausbreiten können. So entsteht über die Zeit ein Knoten in der Brust. Brustkrebs ist aber häufig nicht nur eine Erkrankung der Brust, sondern betrifft nicht selten auch andere Organe des Körpers. Über das Blut oder die Lymphbahnen können Brustkrebszellen in Organe wie Leber, Lunge oder Knochen gelangen. Diese Absiedelungen nennt man Tochtergeschwülste (Metastasen). Inwieweit andere Organe betroffen sind, klären wir selbstverständlich durch die umfassenden Untersuchungen ab.

Ultraschall 

Neben dem Abtasten der Brust setzen wir zur weiteren Abklärung moderne bildgebende Verfahren, wie hochauflösenden Ultraschall (Sonographie), ein. Die Ultraschalldiagnostik ist eine der führenden Techniken zur Darstellung und Beurteilung von Mammatumoren. Hierbei kann mit Erfolg ca. 90 Prozent aller Befunde in der Brust optimal beurteilt werden.

Der Ultraschall kann dazu beitragen, zwischen gut- und bösartigen Tumoren zu unterscheiden. Besonders Zysten und andere gutartige Erkrankungen der Brust werden mit Hilfe der Ultraschalluntersuchung sicher diagnostiziert, ebenso wie Veränderungen im Brustdrüsengewebe: Ergebnisse, die bei der Planung einer notwendigen Operation hilfreich sein können. Da Ultraschall strahlungsfrei ist, kann diese Untersuchung auch bei schwangeren oder stillenden Frauen ohne Sorge durchgeführt werden.

Besprechung der Untersuchungsergebnisse 

Nach der Untersuchung werden die Ergebnisse in einem ersten Gespräch mit Ihnen besprochen, in einem Befunddokument notiert und – wenn erforderlich – in der Tumorkonferenz diskutiert. In dieser Konferenz klären medizinische Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen die einzelnen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten für die Patientin. Anschließend bespricht der behandelnde Facharzt mit der Patientin in einem ausführlichen Gespräch die Untersuchungsergebnisse und stellt ihr den Ablauf der geplanten Diagnose- und Therapieverfahren vor.

In unserem Zentrum wird immer eine Zweitbeurteilung durchgeführt, um Ihnen eine gesicherte Diagnose geben zu können.

Mammografie 

Mammografie ist eine spezielle radiologische Brustuntersuchung. Sie zeigt, ob es sich beim Knoten möglicherweise um Brustkrebs handelt und ermöglicht es, die Lage und Größe des Knotens zu bestimmen. Im Gegensatz zum Röntgen ist die Strahlenbelastung bei der Mammografie sehr gering. Jedoch zeigen die entstehenden Bilder kleinste Mikrokalk-Ablagerungen, die nicht ertastet werden können. So können frühzeitig die richtigen Behandlungsschritte in die Wege geleitet werden.

Jede Brust wird von zwei Seiten geröntgt: von oben nach unten und schräg von der Mitte zur Seite hin. Damit die dargestellten Gewebsschichten möglichst dünn und somit besser beurteilbar sind, wird die Brust zum Röntgen zwischen zwei Plexiglasscheiben gepresst. Das kann unter Umständen etwas unangenehm sein. Wenn Sie noch nicht in den Wechseljahren sind, sollten Sie die Untersuchung am besten in der ersten Zyklushälfte durchführen lassen. In der Zeit zwischen dem Ende einer Regelblutung und dem Eisprung ist die Brust weniger schmerzempfindlich und zudem weicher.

Nach der Untersuchung besprechen wir die Ergebnisse mit Ihnen und erläutern Ihnen gern die weiteren Behandlungsmöglichkeiten.

Kernspintomographie/MRT 

Moderne bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) sichern die Diagnose. Durch Anlegen und Lösen starker Magnetfelder werden Signale des Gewebes hervorgerufen, die je nach Gewebeart unterschiedlich geprägt sind. Die Verarbeitung dieser Signale ergibt Schnittbilder mit einer sehr hohen Auflösung.

Im Bereich Radiologie und Nuklearmedizin arbeiten wir zudem sehr eng mit der niedergelassenen Praxis von Dr. Gisela Urban und Dr. Annette Rudolf in Herford zusammen.

Stanzbiopsie 

Eine Stanzbiopsie oder Jet-Biopsie dient dazu, ohne Narkose (mit Lokalanästhesie) Gewebe aus dem auffälligen Befund in der Brust zu gewinnen und somit gegebenenfalls Operationen und Narkosen zu vermeiden.

Bei der Stanzbiopsie wird der Tumor mithilfe der Ultraschalluntersuchung genau lokalisiert. Anschließend wird die Stelle lokal betäubt, wo die Nadel durch die Haut in das Brustdrüsengewebe geschoben wird und zwischen drei und fünf Proben des kranken Gewebes entnommen werden. Am Ende des ambulanten Eingriffes wird ein Pflaster und Druckverband auf die Brust gelegt, das 24 Stunden nicht entfernt werden sollte. In dieser Zeit sollten Sie sportliche Tätigkeiten und schwere Arbeiten vermeiden. Anschließend können Sie sich wieder uneingeschränkt bewegen.

Die entnommenen Gewebeproben werden vom Pathologen untersucht, der innerhalb von 24 bis 48 Stunden dem Frauenarzt und Chirurgen das Ergebnis mitteilt – den histolischen Befund. Um diesen mit Ihnen zu besprechen und die weitere Therapie zu planen, vereinbaren wir einen Termin mit Ihnen in unserem Haus.

Therapie

Einzelne Therapieschritte planen  

Die Therapiemöglichkeiten sind für jede Patientin unterschiedlich. Je nachdem welche Diagnoseergebnisse vorliegen, müssen andere Therapien angewandt werden. Nach Vorliegen eines histologischen oder zytologischen (Nadelpunktion) Resultates aus dem auffälligen Befund erläutern wir Ihnen die Ergebnisse des Pathologen oder Zytologen und besprechen mit Ihnen die weiteren Therapiemöglichkeiten. Bei gutartigen Befunden erfolgt oft nur eine routinemäßige Kontrolle durch den Frauenarzt. Bei auffälligen Befunden ist es notwendig, den Befund im Rahmen eines stationären Aufenthaltes unter Vollnarkose zu entfernen. Wenn Sie möchten, können Sie zu der Befundbesprechung selbstverständlich gern Angehörige oder Personen des Vertrauens mitbringen.

Chirurgischer Eingriff 

Sollte bei der ambulanten Abklärung des Befundes ein auffälliges Ergebnis oder ein Karzinom gefunden worden sein, ist eine Operation erforderlich, soweit Sie dem zustimmen. Dazu können Sie direkt im Brustzentrum einen Aufnahmetermin vereinbaren. Im Allgemeinen liegen nicht mehr als fünf Arbeitstage zwischen Kontaktaufnahme und dem stationären Aufenthalt.

Im Rahmen des stationären Aufenthaltes werden die Standarduntersuchungen durchgeführt, falls dies im Vorfeld nicht schon geschehen ist, und der Eingriff mit Ihnen besprochen. Wenn es sich um einen unklaren Befund handelt, wird oft zur Entfernung des Befundes unter Narkose geraten. Sollte die Stanzbiopsie das Ergebnis eines Karzinoms gezeigt haben, so ist es sinnvoll, vor dem operativen Eingriff auch die Lymphknoten sonographisch zu untersuchen. Wenn diese unauffällig sind, gibt es die Möglichkeit der Sentinel-Node-Biopsie. Hierbei werden, durch die Einnahme eines Medikamentes, die Lymphknoten dargestellt und können somit gezielt entfernt werden. Zeigt die Ultraschalluntersuchung allerdings positive, befallene Lymphknoten, so ist es oft unumgänglich, alle Lymphknoten aus der Axilla zu entfernen.

Nach der Operation bleiben Sie im Allgemeinen fünf bis sieben Tage im Krankenhaus. Im Verlauf dieses Aufenthaltes besprechen wir mit Ihnen alle weiteren erforderlichen Maßnahmen und vereinbaren die entsprechenden Termine.

Chemotherapie 

Bereits während Ihres stationären Aufenthaltes besprechen wir mit Ihnen, ob eine Chemotherapie zur Behandlung des Tumors notwendig ist oder nicht. Zudem erörtern wir mit Ihnen, gern auch zusammen mit Ihren Angehörigen, wenn Sie möchten, welche Risiken, Vorteile und Schritte eine Chemotherapie für Sie bedeutet.

Die Chemotherapie startet meistens vier bis sechs Wochen nach dem stationären Aufenthalt. Sie erhalten hierzu entsprechende Vorbereitungen, Informationsmaterialien und den Termin für die erste Therapie. Im Verlauf der Chemotherapie kann es zu körperlichen Veränderungen wie Übelkeit, Erbrechen und Unwohlsein kommen. Es besteht jedoch kein Grund zur Sorge, denn wir klären Sie im Vorfeld über diese Nebenwirkungen auf und geben Ihnen bei Bedarf entsprechende vorbeugende Medikamente. Auch kommt es nicht selten im Verlauf der Chemotherapie zum Haarausfall. Es ist nicht einfach mit dieser körperlichen Veränderung umzugehen, daher sind wir gern in psychologischen Gesprächen für Sie da. Auch geben wir Ihnen bereits zu Beginn der Therapie ein Rezept für eine Perücke, das Sie zu einem späteren Zeitpunkt einlösen können, wenn Sie möchten.

Und wenn Sie Ihr Erscheinungsbild mit farblichen Akzenten verändern möchten nehmen Sie doch einfach an einem Schminkkurs teil, der auf die Bedürfnisse von Brustkrebspatientinnen ausgerichtet ist. Hier geben wir Ihnen zum Beispiel Tipps, was Sie bei ausgefallenen Augenbraunen mit dezenter Schminke machen können.

Hormontherapie 

In vielen Fällen reicht zur Behandlung eines Mammakarzinoms nach der Operation eine Tablettentherapie aus (Antihormontherapie). Hierzu gibt es unterschiedliche Medikamente, die je nach Typ des Karzinoms und dem Rezeptorstatus (Ansprechbarkeit) eingesetzt werden können.

Die Hormontherapie wird im Allgemeinen über fünf Jahre durchgeführt und kann mit wechselnden Antihormontabletten erfolgen. Welche dies sein können und wie die Behandlung abläuft, ist bei jeder Patientin unterschiedlich und wird mit Ihnen bereits während des stationären Aufenthaltes besprochen. Zudem diskutieren wir den Einsatz der Medikamente im Tumorboard. Mit allen verantwortlichen Ärzten der unterschiedlichen Fachdisziplinen legen wir hier gemeinsam die für Sie beste Therapie fest.

Strahlentherapie 

Viele Patientinnen erhalten nach der Operation oder auch erst nach der Chemotherapie eine Strahlentherapie. Diese Maßnahme ist immer dann erforderlich, wenn eine Brust erhalten werden kann, was heute bei einem Mammakarzinom in fast 80 Prozent der Fälle möglich ist.

Der Behandlungszeitraum für eine Strahlentherapie liegt zwischen fünf und sechs Wochen. Sie erhalten nach der Operation (postoperativ) einen Termin zur Vorstellung beim Strahlentherapeuten. In diesem ersten Gespräch erläutern wir Ihnen die Probleme und Vor- und Nachteile der Strahlentherapie und geben Ihnen Zeit, all Ihre Fragen zu stellen. Gern geben wir Ihnen auch Informationsmaterial an die Hand, damit Sie bei Bedarf alles noch einmal in Ruhe nachlesen können. 

Für die Behandlung oberflächlicher und tief liegender Tumore setzen wir einen Linearbeschleuniger neuester Bauart ein. Mit diesem Gerät können wir das erkrankte Gewebe bestrahlen und gleichzeitig das empfindliche umliegende Gewebe weitestgehend schonen. Mit einem präzisen Therapiesimulator legen wir die zu bestrahlenden Bereiche fest. Eine hochmoderne Computeranlage unterstützt uns zudem bei der dreidimensionalen Bestrahlungsplanung und der Berechnung der Intensitätsmodulierten Radiotherapie (IMRT). Arzt und Physiker arbeiten hierbei eng zusammen, um für Sie das Optimum zu erreichen.

Rekonstruktive Brustchirurgie

Einer der am häufigsten durchgeführten Eingriffe im Bereich der rekonstruktiven Chirurgie ist die Rekonstruktion der weiblichen Brust mit körpereigenem Gewebe nach der Diagnose Brustkrebs und der damit häufig verbundenen Eingriffe an der Brust. Dabei wurde früher fast immer die vollständige Entfernung der Brust empfohlen. Heutzutage kann jedoch bei circa 2 von 3 Frauen eine brusterhaltende Operation durchgeführt werden. In jedem Fall ist es empfehlenswert sich im Vorfeld beraten zu lassen, ob man eine Rekonstruktion wünscht und welche Optionen es gibt. Denn es gibt verschiedene Besonderheiten, die man bei der tumorentfernenden Operation bereits berücksichtigen sollte.

OPERATIVE BEHANDLUNGSOPTIONEN 
Brusterhaltende Therapie

Bei der Brusterhaltende Therapie (BET) wird lediglich der Tumor mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand entfernt und nicht die ganze Brust. Dies ist jedoch nur möglich, solange es sich um einen einzelnen Tumor handelt, der noch nicht weiter in das umliegende Gewebe eingedrungen ist. Außerdem erfolgt häufig vorher eine Chemo-, Antihormon- oder Antikörpertherapie, um den Tumor weiter zu verkleinern und das Gewebe der Brust zu schonen. Ob eine BET bei Ihnen möglich ist sollten sie mit Ihren behandelnden Ärzten besprechen. Hier ist auch die Anpassung auf die Gegenseite, je nach Ihren Bedürfnissen, möglich.

Mastektomie

Bei der Mastektomie handelt es sich um die vollständige Entfernung der Brust. Sie ist notwendig, wenn Tumore an mehreren Stellen in der Brust wachsen oder der Tumor zu groß ist. Manchmal wird auf eine prophylaktische Mastektomie empfohlen. Zum Beispiel wenn Frauen eine genetische Mutation bestimmter Gene aufweisen. Denn durch diese Mutation erhöht sich das Krebsrisiko drastisch. Unterformen, welche besonders für eine Rekonstruktion wichtig sind, sind die hautsparende Mastektomie, bei der möglichst viel Haut der Brust erhalten bleibt und die nipple-sparing Mastektomie, bei der die Brustwarze erhalten bleibt.

Hier lassen sich zwei Vorgehen unterscheiden:

  • Einzeitiges Vorgehen:

Sowohl die Entfernung des Tumors bzw. der Brust und die Rekonstruktion erfolgt in einem Eingriff. Dadurch wird eine zweite Operation mit Narkose umgangen. Außerdem wird die psychosoziale Belastung durch das Fehlen der Brust verringert.

  • Zweizeitiges Vorgehen:

In einer ersten Operation wird der Tumor bzw. die Brust entfernt und in einer späteren, davon unabhängigen Operation, erfolgt die Rekonstruktion der Brust. Häufiger Grund für das zweizeitige Vorgehen ist eine postoperative Bestrahlung, die das kosmetische Ergebnis beeinflussen könnte. Weshalb in diesen Fällen die Rekonstruktion erst nach der abgeschlossenen Bestrahlung erfolgt.
Andere Gründe sind z.B. ein Therapiewechsel von Prothese auf Eigengewebe oder Meinungsänderung nach zunächst Verzicht auf Rekonstruktion.
Dabei gibt es dann verschiedene Methoden der Rekonstruktion. Die wichtigsten sind der Brustaufbau mit:
• körpereigenem Gewebe und mikrochirurgischen Methoden (DIEP, SIEA, TRAM; SGap, I-Gap; TMG)
• Prothese
• Eigenfett
Welche Option für Sie und Ihre spezielle Situation am besten geeignet ist, sollten Sie gemeinsam mit einem Arzt besprechen.

OPTIONEN DER BRUSTREKONSTRUKTION
Brustrekonstruktion mit Eigengewebe 

Dabei wird an einer anderen Stelle des Körpers Gewebe entfernt, um damit den Brustaufbau durchzuführen. Dies geht mit Haut und Fettgewebe mit oder ohne Muskulatur. Zudem können diese sogenannten Lappenplastik frei oder gestielt erfolgen. Bei der freien Lappenplastik wird das Gewebe mit Gefäßstiel entfernt und mittels mikrochirurgischer Naht an der Brustregion angeschlossen. Bei der gestielten Lappenplastik wird das Gewebe lediglich versetzt, ohne die Blutzufuhr durchzutrennen.

DIEP-Lappenplastik

Bei der DIEP-Lappenplastik wird Gewebe vom Unterbauch zur Brustrekonstruktion genommen. Dazu muss das Gewebe unterhalb des Bauchnabels mit blutversorgenden Gefäßen entfernt werden. Diese benötigten Gefäße kommen aus der sogenannten tiefen unteren epigastrischen Arterie und geben der Lappenplastik ihren Namen (engl.: Deep inferior Epigastric artery perferator flap). Anschließend wird das Gewebe mit Gefäßen an Brustregion angeschlossen. 

SIEA-Lappenplastik

Ähnlich wie bei der DIEP-Lappenplastik wird bei der SIEA-Lappenplastik das Gewebe vom Unterbauch mit den blutversorgenden Gefäßen genommen. Dazu werden jedoch andere Gefäße verwendet. Hierbei werden die oberflächigen unteren epigastrische (Eng.: superficial inferior epigastric artery) verwendet. Dadurch ist es schonender für die Faszien am Bauch, da die Gefäße nicht aus der Faszie kommen. Da es sich aber um kleinere Gefäße handelt ist der Eingriff schwieriger und birgt mehr Risiken.

TRAM-Lappenplastik

Eine dritte Option vom Unterbauch ist die sogenannte TRAM-Lappenplastik. Der Name kommt von der Muskulatur, welche auf Englisch „transverse rectus abdomins“ heißt und sich somit der Name „Transverser Rectur Abdomninis Musculocutaneos“ Lappenplastik ergibt. Dabei wird dasselbe Gewebe wie bei der DIEP-Lappenplastik jedoch mit Anteilen des Bauchmuskels entnommen. Es wird kein Gefäß durchtrennt und das Gebe mit den entsprechenden Gefäßen unter der Haut getunnelt. Dieser Eingriff hat ein hohes Risiko für Hernien, sodass die Entscheidung im Einzelfall getroffen werden muss.

S-GAP und I-GAP Lappenplastik

Weitere Lappenplastiken, welche verwendet werden können, sind die sogenannten Glutealen Lappenplastiken. Diese enthalten Gewebe aus der Po-Region und man unterscheidet die S-GAP Lappenplastik und die I-GAP Lappenplastik. Auch hierbei ist die genaue Lokalisation und die blutversorgenden Gefäße der Unterschied. Bei der superior gluteal Arterie Perforatoren Lappenplastik (S-GAP) wir das Gewebe von der oberen Gesäßhälfte genommen und dementsprechend die obere Gluteale Arterie als Gefäß verwendet. Bei der unteren gluteal Arterie Perforatoren Lappenplastik (I-GAP) wird hingegen das Gewebe von der unteren Gesäßhälfte entnommen und dementsprechend die untere Gluteale Arterie als Gefäß verwendet.

TMG Lappenplastik

Eine letzte Methode der Rekonstruktion mit Eigengewebe, die wir vorstellen möchten, ist die TMG- Lappenplastik (Eng.: Transverse Musculocutaneous Gracilis-Flap). Diese wird bei Frauen mit eher kleineren Brüsten angewendet, welche zugleich einen Überschuss an Gewebe an der Oberschenkelinnenseite haben. Es werden Haut, Fett und Muskeln von dem inneren Oberschenkel entnommen. Der Name setzt sich aus dem unterschiedlichen Gewebe und dem damit verbundenen Muskel zusammen. Hierbei handelt es sich um den Gracilis Muskel.

Vor-und Nachteile 

Die Brustrekonstruktion mit Eigengewebe hat Vor- und Nachteile. Dazu zählen unteranderem die lange Operationsdauer und das Risiko, dass die angeschlossenen Gefäße verschließen können, was zu notfallmäßigen Nachoperationen und zum Verlust der Lappenplastik führen kann. Weitere Risiken sind Narben und Wundwasseransammlungen an der Entnahmestelle sowie eine längere Heilungsphase. Falls Muskel an der Bauchwand mitverwendet wurde, kann es auch zu Bauchwandhernien und teilweise Verlust der Muskelfunktion am Bauch kommen.
Vorteile sind hingegen das Schaffen eines dauerhaften Ergebnisses, da das Eigengewebe den Veränderungen des Körpers folgt und ein natürliches Ergebnis mit sich bringt. Weitere Vorteile sind die ausbleibenden Abwehrmechanismen des Körpers, welche bei Prothesen zu einer Kapselfibrose führen können.

Brustrekonstruktion mit Prothese

Die Implantation von Prothesen gilt als eine gängige Methode zur Brustrekonstruktion nach Mamma- chirurgischen Eingriffen. Dabei können nach Bedarf Expander, Implantate und gewebeunterstützenden Materialen (Netzimplantate oder ADM) eingesetzt werden.

Expander

Dieser macht sich die elastische Fähigkeit der Haut zu Nutze, wenn bei einer Operation kein ausreichender Hautmantel übriggeblieben ist. Dabei wird eine befüllbare Prothese eingesetzt, welche über ein Ventil regelmäßig mit Kochsalzlösung aufgefüllt wird und sich somit stets vergrößert. Dabei wird der Hautmantel gedehnt und zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die gewünschte Größe erreicht ist, kann in einer weiteren Operation ein dauerhaftes Implantat eingesetzt werden.

Implantate

Die meisten Implantate bestehen aus einer Silikon-Kunststoffhülle, die mit festerem Silikongel gefüllt ist. Sie können in der Regel bei einem Einzeitigen Verfahren verwendet werden. Manchmal ist jedoch eine Expander-Therapie im Vorfeld notwendig. Die Implantate können auf dem Muskel (präpektoral) oder unter den Brustmuskel (subpektoral) platziert werden. Dabei bietet die subpektorale Implantation durch den Muskel eine zusätzliche Fixierung und Stabilisierung des Implantats. Die präpektorale Implantation hat hingegen den Vorteil, dass der Muskel nicht vom Brustkorb gelöst werden muss und somit ist die Heilungszeit in der Regel kürzer.

Zusätzlich können noch gewebestützende Materialien wie Netzimplantate oder ADM eingebracht werden. Dabei gibt es die synthetisch hergestellten Implantate (Netzimplantate) und die azelluläre dermale Matrix, die meist aus Schwein, Rind oder vom Menschen gewonnen wird. Dabei werden Zellen aus dem Herzbeutel oder der Haut herausgelöst, bis nur noch Bindegewebe übrigbleibt. Dieses eignet sich dann wie ein Netz zur Stabilisierung.
Die Rekonstruktion mit Implantaten bietet einige Vorteile, hat jedoch auch Nachteile und mögliche Komplikationen. Zum einen ist der Eingriff weniger aufwendig und mit einer kürzeren Genesungszeit verbunden, zudem entstehen keine Wunden an anderen Körperregionen. Auf der anderen Seite bildet sich bei Implantaten eine Kapsel, eine feste Bindegewebsschicht, als natürliche Reaktion des Körpers auf den Fremdkörper. Je nachdem wie schnell sich die Kapsel ausbildet und fest wird kann sie große Beschwerden bereiten. Dann hilft nur noch eine weitere Operation mit Entfernung der Implantate. Generell sind Implantate keine dauerhafte Lösung. Gerade bei jüngeren Patientinnen wird im Laufe des Lebens mindestens ein Wechsel bzw. die Entfernung der Implantate anstehen.



Nachsorge

Kräftigung auf allen Ebenen 

Nach der Krebsbehandlung sind viele Patientinnen unsicher, wie es nun in ihrem Alltag weiter geht. Viele Fragen beschäftigen sie: Bin ich gesund und werde ich gesund bleiben? Was kann ich tun, um die Genesung zu fördern? Kann ich etwas tun, um einen Rückfall zu verhindern? An wen kann ich mich wenden, wenn ich eine Perücke brauche oder welche Rehabilitationsmaßnahmen sind sinnvoll? 

Meist wird nach der eigentlichen Krebstherapie eine Rehabilitation in einer speziellen Klinik durchgeführt oder in einigen Fällen auch ambulant am Wohnort. Die Rehabilitation und Nachsorge sind wesentliche Bestandteile der onkologischen Vorsorge. Durch eine umfassende Nachsorge kann einem Rückfall vorgebeugt und eine Folgeerkrankung frühzeitig festgestellt werden. Wir unterstützen Sie auf Ihrem weiteren Weg und besprechen mit Ihnen alle erforderlichen Nachuntersuchungen.

Zeitlicher Rhythmus der Nachsorge? 

In der Regel dauert die Nachsorge einer Krebserkrankung fünf Jahre und richtet sich nach den Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft. In der Brustkrebsnachsorge achten wir besonders auf Nebenwirkungen der Therapien, wie zum Beispiel auf Lungen- und Herzprobleme nach einer Strahlentherapie oder auf eine mögliche Thrombosegefahr nach der Hormontherapie. Die Häufigkeit von Nachsorgeuntersuchungen ist für jede Patientin festgelegt. Sie erfolgt in den ersten drei Jahren nach der Erkrankung alle drei Monate und im vierten und fünften Jahr alle sechs Monate.

Weitere sinnvolle Nachsorgeuntersuchungen 

Zusätzlich sollte nach brusterhaltender Therapie in den ersten drei Jahren halbjährlich eine Mammografie der betroffenen Seite durchgeführt werden. Zusätzlich sollte die gesunde Brust einmal jährlich durch eine Mammografie untersucht werden. Im vierten und fünften Jahr erfolgt die Mammografie einmal jährlich.

Sprechen Sie über Ihre Krankheit. Vielen Patientinnen verschafft es Erleichterung, wenn sie 

 mit Dritten darüber sprechen. Wir ermutigen Sie, unsere psychologischen Beratungsleistungen in Anspruch zu nehmen.

Teilnahme an Studien

Unsere Studienaufstellung im Einzelnen: 

Rekrutierend:

  • Pregnancy GBG 29 Prospektive und retrospektive Registerstudie der German Breast Group zur Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms in der Schwangerschaft mit jungen, nicht schwangeren Patientinnen (<40 Jahre) als Vergleichskohorte
  • Registerstudie „Genetische Prädiktoren des Therapieerfolgs bei Patientinnen mit Brustkrebs“ 

Follow up: 

  • NIS RIBANA: NIS für Frauen mit einem HR+/HER2- lokal fortgeschrittenen/metastasierten Brustkrebs zur Bewertung der Effektivität des Behandlungsalgorithmus, beginnend mit Kisqali (Ribociclib) in Kombination mit einem Aromatasehemmer/Fulvestrant oder mit einer endokrinen Therapie oder mit einer Chemotherapie als Erstlinientherapie in der klinischen Routine
  • Responder Trial Diagnosis of pathological complete RESPonse by vacuum-assisted biOpsy after NeoaDjuvant chemotherapy in brEast cancer Studie zur Untersuchung des Ansprechens von Brusttumoren auf eine neoadjuvante Chemotherapie mittels Vakuumbiopsie.
  • NIS Avanti: Nicht-interventionelle Studie zur Therapie mit Bevacizumab (Avastin®) in Kombination mit Paclitaxel oder Capecitabine bei metastasiertem Brustkrebs
  • VTIQ-Studie Überprüfung der Wertigkeit von Virtual Touch Tissue Imaging Quantification (Shear Velocity Imaging) bei der Begutachtung fokaler Brustläsionen
  • NIS HerSCin Nicht-interventionelle Studie zum Einsatz von Herceptin® subkutan bei Patienten mit HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium im klinischen Alltag (HerSCin)
  • SafeHer-Studie Eine prospektive, offene, nicht randomisierte, multinationale, multizentrische, Zwei-Kohorten-Studie der Phase-III zur Beurteilung der Sicherheit von assistiert und selbst verabreichtem, subkutan gegebenem Trastuzumab als Therapie bei Patienten mit operablem HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium

Rehamaßnahmen

Erholung finden in der Rehaklinik
Nach der Therapie ist oft eine Anschlussheilbehandlung bzw. Rehabilitationsmaßnahme möglich, damit Sie wieder zu Kräften kommen. Unsere Mitarbeiter im Sozialdienst beraten Sie gern, welche Möglichkeiten Sie haben und was Sie bei der Antragsstellung und Terminierung beachten müssen. Gemeinsam mit Ihnen planen wir die weiteren Schritte, damit es Ihnen wieder besser geht.

Sie müssen nicht direkt im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt eine Rehabilitationsmaßnahme antreten. Abgesehen davon, dass Sie zwischen Entlassung aus dem Krankenhaus und Beginn der Anschlussheilbehandlung durchaus für zwei Wochen nach Hause gehen können, ist ein stationäres Heilverfahren (Kur) auch nach Monaten, ja bis zu drei Jahre nach dem Krankenhausaufenthalt, möglich.

Weitere Zentren